Dienstag, 27. Juli 2010

Khao Phansa – der Beginn der buddhistischen Fastenzeit

Die buddhistische Fastenzeit Khao Phansa beginnt in Thailand jedes Jahr am ersten Tag des abnehmenden Mondes im achten Mondmonat - in diesem Jahr am 27. Juli. Drei Monate lang ziehen sich die Mönche in ihre Tempel zurück um zu beten, zu meditieren und sich ganz den Lehren Buddhas hinzugeben.
Ursprünglich stammt diese Tradition noch aus Buddhas Zeiten, als es zur Sitte wurde, dass die Mönche während der Regenzeit auf das Umherwandern verzichten, um die junge Reissaat auf den Feldern nicht zu zertreten.
Die dreimonatige Fastenzeit ist in der Regel auch die Zeitspanne, die junge Männer im Kloster verbringen - fast jeder Thailänder hat mehrere Monate in einem Kloster verbracht, um die bescheidene Lebensart der Mönche kennenzulernen.
Einen Tag vor Khao Phansa liegt jedoch zunächst ein anderer wichtiger Feiertag, der Asalha Puja Tag. An diesem Tag wird der ersten Predigt Buddhas nach seiner Erleuchtung gedacht, die er vor seinen ersten fünf Schülern hielt. Diese Predigt enthielt bereits alle wichtigen Bestandteile der buddhistischen Lehre, wie die vier edlen Wahrheiten oder den edlen achtfachen Pfad. Zu Ehren dieses wichtigen Ereignisses finden landesweite Zeremonien und Prozessionen statt. Hauptbestandteil der Feierlichkeiten ist das gemeinsame Sprechen dieser ersten Predigt, welches meist im Rahmen einer Nachtwache stattfindet. Am 26. und 27. Juli werden die Menschen im ganzen Land zu den Tempeln strömen, um Buddha anzubeten und ihm Opfergaben darzubringen. Jede Region hat jedoch ihre eigenen Zeremonien und Feierlichkeiten, um die buddhistische Fastenzeit einzuläuten. In der Hauptstadt Bangkok beispielsweise wird am 27. Juli das Gewand des Jadebuddhas im Wat Phra Kaeo gewechselt: In einer feierlichen Zeremonie ersetzt Seine Majestät König Bhumibol Adulyadej die Sommerrobe von Thailands meist verehrtem Buddhabildnis durch das Regenzeit-Gewand.

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